Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande by Kellison Erin

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande by Kellison Erin

Autor:Kellison, Erin [Erin, Kellison,]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Roman
Herausgeber: Egmont vgs Verlagsgesell.
veröffentlicht: 2012-01-30T23:00:00+00:00


12

Mit angespannten Schultern trat Custo von Annabella zurück. Er wollte sie nicht alleinlassen, vor allem nicht, wenn ihr so viele wichtige Fragen durch den Kopf gingen. Als er das letzte Mal nicht auf sie aufgepasst hatte, war Furchtbares geschehen. Und dafür trug er die Verantwortung. Er hatte den Wolf in diese Welt gebracht und geschworen, das Wesen sofort zurückzuschicken, aber bislang hatte er sie bereits zweimal fast an ihn verloren.

Allerdings war sie jetzt nicht allein. Adam war bei ihr und noch dazu in einem Turm voller Engel. Sie konnte nicht sicherer sein.

Der Raum hinter Luca, in dem eifriges Treiben herrschte, versprach ein paar interessante Informationen. Custo hatte zu Adam geblickt und dessen Gedanken gelesen, um zu sehen, was der von den schwer bewaffneten Männern hielt, die hinter ihnen den Eingang passiert hatten – war die geschwungene Klinge ein Schwert oder ein Säbel – aber Adam nahm nichts und niemand außer Luca wahr. Annabellas Gedanken kreisten immer um dieselben Fragen. Mit seinem letzten Kuss hatte er zumindest eine beantworten wollen, ihre Verwirrung aber nur noch verstärkt.

Ihre Gedanken rasten und würden unweigerlich zu Schlussfolgerungen kommen, die nicht zu seinem Vorteil waren, aber ihm blieb keine andere Wahl, als mitzugehen und den glitzernden scharfen Stahl zu untersuchen.

Als er einen Raum betrat, der wie eine elegante moderne Kommandozentrale wirkte, stieg sein Interesse schlagartig. An einer Wand hingen riesige Bildschirme, die wechselnde Bilder von Städten aus der ganzen Welt übertrugen. Über Satellitenbilder legten sich wechselnde Zahlen. Die Bildschirme auf der rechten Seite zeigten Wetterdaten, während die auf der linken in rasendem Tempo Fernsehnachrichten in unterschiedlichen Sprachen sendeten.

Die Männer und Frauen, Engel, widmeten sich verschiedenen Tätigkeiten. Alle waren modern gekleidet, als gehörten sie in die sterbliche Welt – einige lässig, andere eher geschäftsmäßig, und wieder andere trugen Kampfanzüge. Einige beugten sich über Konsolen und spähten besorgt auf ihre Bildschirme. Die Kommunikation verlief mit hoher Geschwindigkeit über die Gedanken. Engel vor Ort erhielten Hinweise auf »Einbrüche« und Konflikte sowie Anweisungen, diese zu lösen.

GridC34, rief ein Mann in einem Außenbezirk.

Custo erschrak, bemerkte jedoch, dass sie auf einem der Bildschirme auf eine Ansammlung digitaler blauer Punkte deuteten und einen Ort auf einer Landzunge identifizierten, die von Inseln umgeben war. Griechenland.

Gib mir Athen, antwortete ein anderer. Augenblicklich zeigte ein zentraler Bildschirm das Gesicht eines Mannes mittleren Alters, die schwarzen Haare von silbrigen Fäden durchzogen, um Augen und Mund hatten sich Falten in seine Haut gegraben. Aber trotz dieser Zeichen des Alters wirkte sein durchdringender Blick unter den ergrauten Brauen eindeutig engelhaft.

Ein Engel, der alterte? Custo fehlten eindeutig ein paar Informationen.

Der Mann ließ den Blick durch den gesamten Kontrollraum gleiten und verharrte bei Custo. Der verlorene Sohn?

Die Aufmerksamkeit richtete sich kurz auf Custo, einige Dutzend Blicke, die alles sehen konnten, drangen in seine finstere Seele ein. Custo errötete, schob aber seinen Unmut beiseite. »Wohl kaum«, sagte er. Er mochte keine Gedankengespräche.

Du hast einen weiteren Einbruch in der Nähe der Küste, erklärte ein Mann vom Boden, ohne auf Custo zu achten.

Der Mann auf dem Bildschirm konzentrierte sich. Wir sehen es. Wahrscheinlich wieder eine Badenymphe, die versucht auszubrechen.



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